Die private Hochschule ist doch nur was für Reiche! Da gehen nur die hin, die ihr Abi mit Ach und Krach geschafft haben! Hartnäckige Vorurteile, denn schaut man genauer hin, stellt man fest: Das Studium an einer privaten Hochschule ist weder besser noch schlechter – dafür aber an vielen Stellen anders als an staatlichen Unis.
Bauingenieurwesen
Was ist Bauingenieurwesen?
Das Bauingenieurwesen ist mit der Architektur in vielen Bereichen eng verwandt. Beide Bereiche befassen sich mit Planung, Konstruktion und Überwachung von Bauwerken. Im Gegensatz zur Architektur spielen im Bauingenieurwesen gestalterische Gesichtspunkte jedoch keine Rolle. Der Studiengang fokussiert sich vor allem auf die technische Konzeption und Überwachung von Bauten. Bauingenieure arbeiten sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau. Der Begriff Hochbau steht für Projekte, die vor allem über der Erde errichtet werden. Der Tiefbau beschäftigt sich mit Aufgaben, die im Erdreich erfolgen oder mit dem Erdreich zu tun haben. Dazu gehören beispielsweise Straßen-, Kanalisations- und Tunnelbau. In Hoch- und Tiefbau kommen karriereorientierte Bauingenieure heute meist nicht allein mit überdurchschnittlichen technischen Kenntnissen aus. Gern gesehen ist es, wenn sie zumindest über Basiswissen im wirtschaftlichen Bereich und im Baurecht verfügen. Neben diesem Know-how sollten Bauingenieure auch wichtige Umweltschutzbestimmungen kennen.
Das Studium Bauingenieurwesen
Der Nachwuchs für den Bereich Bauingenieurwesen wird an vielen (Technischen) Universitäten und Fachhochschulen ausgebildet. Die wissenschaftliche Ausbildung beginnt mit dem Bachelor-Studium, das meist sechs Semester dauert. In dieser Zeit erlernen die Studenten die notwendigen Grundlagen. Dazu müssen sie Vorlesungen und Seminare besuchen und Praktika in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern absolvieren – zum Beispiel in Mathematik, Mechanik, Straßenbau oder Baubetrieb. Außerdem verlangen die meisten Hochschulen von ihren Bewerbern um einen Studienplatz bereits den Nachweis einer praktischen Tätigkeit.
Im meist viersemestrigen Master-Studium fokussieren sich die angehenden Bauingenieure in der Regel auf Bereiche, die auf einen bestimmten Beruf ausgerichtet sind. Dazu zählen unter anderem Abfallwirtschaft, Baumanagement und Baubetrieb, Bauphysik, Sicherheitstechnik Stahl- oder Straßenbau sowie Verkehrs- und Wasserwesen.
Die Berufsfelder
Nach Abschluss des Studiums sind junge Bauingenieure – je nach Schwerpunkt – für mehr oder weniger spezielle Aufgabenbereiche qualifiziert. Allerdings dürfen sie sich nicht, wie andere Hochschulabsolventen auch, auf ihren „Lorbeeren“ ausruhen. Denn potenzielle Arbeitgeber verlangen vom Nachwuchs exzellente Leistungen und rekrutieren nur die Besten. Das gilt für alle Bereiche.
Absolventen haben in der Regel gute Chancen in Bauunternehmen, Ingenieur- oder Architekturbüros sowie bei Ämtern und Behörden. Außerdem werden sie von Versicherungen für Gutachten und Beratung eingesetzt. Am häufigsten arbeiten Bauingenieure jedoch nach wie vor in den Bereichen Produktion, Fertigung und Konstruktion oder als Technische Leiter.
Zukunftsaussichten für Bauingenieure
Bauingenieure arbeiten auf einem besonders konjunkturabhängigen Arbeitsmarkt. Wer sich dessen bewusst ist, stellt sich schon während des Studiums darauf ein und versucht, sich durch vielfältiges Zusatzwissen von den anderen Wettbewerbern um einen attraktiven Einstiegsjob abzusetzen. Das heißt unter anderem: Er verschafft sich sehr gute Englischkenntnisse, nutzt jede Gelegenheit um weitere Praktika zu absolvieren und bemüht sich um baurechtliches Grundwissen.
Die Nachfrage nach Ingenieuren ist derzeit insgesamt gut. Bauingenieure müssen sich jedoch in der Regel mit niedrigeren Einstiegsgehältern als ihre Kollegen mit anderen Ingenieurausbildungen zufrieden geben. So verdienen Bauingenieure in der Baubranche durchschnittlich 30.000 Euro im Jahr.
Eine Übersicht der von den Hochschulen angebotenen Studiengänge im Bereich Bauingenieurwesen findest du hier.