Die private Hochschule ist doch nur was für Reiche! Da gehen nur die hin, die ihr Abi mit Ach und Krach geschafft haben! Hartnäckige Vorurteile, denn schaut man genauer hin, stellt man fest: Das Studium an einer privaten Hochschule ist weder besser noch schlechter – dafür aber an vielen Stellen anders als an staatlichen Unis.
Prüfungs- & Lerntipps
Die Vorbereitungsphase
Achte auf jeden Fall darauf, dich innerhalb der angegebenen Fristen für die Prüfungen anzumelden und geh danach noch einmal sicher, ob diese Anmeldung auch wirklich erfolgreich war.
Fang an, das Lernen zu planen, wenn du die Themen der Prüfung kennst. Sollte der Dozent keine expliziten Hinweise geben, gibt es zahlreiche Stellen, an denen man sich informieren kann:
- Sieh den Seminarplan ein, ebenso wie die Website der Fachschaft.
- Frage andere Studenten, ob sie nicht nur Mitschriften der Vorlesungen haben, sondern auch noch Kopien alter Klausuren, die bei deinem Dozenten geschrieben wurden.
Achte immer darauf, dass die Aufzeichnungen – deine und die Kopien deiner Kommilitonen – vollständig sind.
Erstelle einen Lernplan, um genau zu strukturieren, wie viel Zeit du nicht nur für das reine Lernen brauchst, sondern auch für Wiederholungen, Vertiefung und unvorhergesehene Änderungen benötigst, besonders, wenn du dich mit Kommilitonen zum Lernen triffst.
Wenn du dir einen Überblick über das Thema verschafft hast, Fragen an den zu lernenden Stoff gestellt hast und ein Lernziel definiert hast, beginnt die eigentliche Lernphase.
Die Lernphase
Es gibt verschiedene Lerntypen – welcher du bist, musst du für dich selbst entscheiden und dementsprechend planen und lernen.
Wenn du dich einer Lerngruppe anschließt, ist es wichtig zu beachten, dass der Wissensstand der Gruppe ungefähr gleich ist, damit alle davon profitieren. Zwar ist der Zeitaufwand der Gruppenarbeit recht hoch, doch gewinnt man durch die verschiedenen Sichtweisen und Lösungsansätze und kritisches Nachfragen der Lerngruppe oft neue Erkenntnisse. Hilfreich ist Gruppenarbeit, wenn es darum geht, komplexe Theorien zu verstehen.
Wenn es allerdings um striktes Auswendiglernen geht, ist dies allein oft effektiver.
Dabei gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, sich Informationen zu merken:
- Das Karteikartensystem ist für das Auswendiglernen und Strukturieren eine bewährte Methode: Auf der Vorderseite der Karte stehen Vokabeln, Fachbegriffe oder gezielte Fragen, während man auf der Rückseite die entsprechenden Übersetzungen, Definitionen oder Antworten aufschreibt. So kannst du gleichzeitig eine Art Glossar erstellen.
- Um dir Zusammenhänge besser merken zu können, sind Schaubilder sehr hilfreich. Gerade „visuellen Lerntypen“ hilft es, eine bildhafte Vorstellung durch Notizen in Verbindung mit Pfeilen, Bildern und farbigen Beschriftungen zu bekommen.
- Auch kann man von Texte und Antworten auf Fragen Tonaufnahmen erstellen und sich dann immer wieder anhören, was besonders hilfreich ist, wenn man ein „auditiver Lerntyp“ ist.
Sehr wichtig ist die Lernumgebung: Achte darauf, dass dein Schreibtisch ordentlich ist. Diese Ordnung findet sich in deinen Unterlagen wieder und auch in deinen Gedanken. Achte außerdem auf genug frische Luft und gute Lichtverhältnisse. Wenn du fürchtest, Zuhause abgelenkt zu werden, kannst du auch den Lesesaal deiner Hochschulbibliothek nutzen.
Die Vertiefung und die Wiederholung
Da man nur sehr selten das Gelernte sofort behalten kann, sind die Wiederholung des Stoffes und die Vertiefung bestimmter Bereiche unentbehrlich, auch wenn es letztendlich von dir und der Komplexität des Themas abhängt, wie oft du wiederholst.
Zusammenfassungen vom Lernstoff erleichtern dir das Lernen und die Wiederholung sehr, ebenso wie strukturierte und saubere Unterlagen.
Wenn es angeboten wird, solltest du die Möglichkeit nutzen, zu Tutorien und Repetitorien zu gehen, um dir die Erfahrungen der anderen Studenten zunutze zu machen.
Am Tag vor der Prüfung solltest du wenn möglich gar nicht mehr lernen müssen und darauf achten, dass du ausreichend Schlaf bekommst, um den Stoff sacken lassen zu können. Es hat wenig Zweck, die Lerninhalte erst kurz vor der Prüfung zu wiederholen, da du sie dir dann gerade einmal für die Prüfung merken kannst, aber nicht über einen längeren Zeitraum hinweg.
Die Prüfung
Denke daran, deinen Studentenausweis mitzunehmen, da vor der Prüfung oft nochmal überprüft wird, ob du dich ordnungsgemäß eingeschrieben und für die Prüfung angemeldet hast.
In der Prüfung ist es am wichtigsten, dass du dich auf dein Gelerntes konzentrierst und dir keinen zusätzlichen Druck machst. Versuche, so gelassen wie möglich in die Prüfung zu gehen und einen gewissen Abstand zu den Konsequenzen einer nicht bestandenen Prüfung zu bekommen.
Wenn es sich um eine mündliche Prüfung handelt, dürfen dort oft Studenten als Zuschauer teilnehmen, um einen Eindruck zu bekommen, wie eine Prüfung ablaufen könnte. Um dich auf die Prüfungssituation einstellen zu können, solltest du dies vorab auch tun.
Nach der Prüfung
Nutze die Zeit nach der Prüfung , um dir selber noch einmal ein Feedback zu geben und dir zu überlegen, ob du an deiner Lernstrategie oder deinem Lernplan noch etwas verändern kannst, damit du auf die nächste Prüfung noch besser vorbereitet bist.
Solltest du deine Prüfungen regelmäßig nicht bestehen, ist es angebracht, dass du dich an die Studentenberatung wendest, um zu klären, wo das Problem liegt und es, wenn möglich, zu lösen. Wenn du unter Prüfungsangst leidest, kannst du außerdem den kostenlosen psychologischen Beratungsservice deiner Hochschule in Anspruch nehmen.