18. Oktober 2021
3 min

Jura: Gute Jobchancen und vielseitige Möglichkeiten

Jura ist ein anspruchsvolles und aufwändiges Studium, mit dem du weit mehr Optionen hast, als Richter*in zu werden. In diesem Artikel erfährst du, welche Möglichkeiten es gibt.

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Mit einem abgeschlossenen Jurastudium stehen dir viele Berufswege offen. Du solltest dir die Frage, welchen Weg du einschlagen willst, jedoch schon lange vor Abschluss deines Studiums stellen, um deine Schwerpunkte entsprechend setzen zu können. Für den beruflichen Erfolg als Jurist zählen nämlich nicht nur deine Noten im ersten und gegebenenfalls zweiten Staatsexamen, sondern auch deine Kenntnisse über spezielle Rechtsgebiete, mit denen du dich im Idealfall von anderen Absolventen abheben kannst.

Welche beruflichen Möglichkeiten hast du mit Jura?

Während deines Studiums wirst du an der Universität vor allem auf Karrieren im Richteramt und bei der Staatsanwaltschaft verwiesen. Das sind die klassischen Berufsfelder, auf die dich das Jurastudium vorbereitet. Wenn dir eine Tätigkeit im Gericht oder in der Staatsanwaltschaft vorschwebt, musst du allerdings beste Noten in beiden Staatsexamina vorweisen können, sonst stehen deine Chancen schlecht. Das Gleiche gilt für eine Anstellung in einer Top-Kanzlei mit internationaler Mandantschaft, da diese Großkanzleien von Bewerbern geradezu gestürmt werden und sich die besten herauspicken können.

Die Ausbildung für andere Berufe, die man üblicherweise mit dem Begriff „Jura“ verbindet, wie Anwalt oder Notar, ist nicht im Jurastudium selbst inbegriffen. Wenn du Rechtswissenschaften studierst, wirst du im Prinzip auf das Richteramt vorbereitet. Um dir das nötige Wissen für andere Berufe anzueignen, musst du im Anschluss an dein Studium praktisch tätig werden und dich während des Studiums entsprechend spezialisieren. Über die drei eben genannten Berufe hinaus stehen dir noch folgende weitere Wege offen:

  • eine Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung, beispielsweise beim Auswärtigen Amt, Bundesnachrichtendienst oder in einer städtischen Rechtsabteilung
  • Führungskraft in einem Unternehmen
  • Unternehmensberatung
  • Wirtschaftsprüfung
  • Wissenschaft und Forschung
  • Notar
  • Verbände und Vereine
  • Dozent bei der Industrie- und Handelskammer, Fachhochschule oder Universität
  • Finanzwirtschaft
  • Datenschutzbeauftragte*r in einem Unternehmen
  • Versicherungsbranche

Wie du siehst, hast du mit Jura gute Jobchancen, da dir sehr viele Berufe offenstehen und du dir deine Karriere so zurechtschneidern kannst, wie du sie dir erträumst.

Welche Kenntnisse verbessern deine Karriereaussichten?

Wenn dich die drei herkömmlichen Juristenberufe Richter, Staatsanwalt und Rechtsanwalt weniger reizen, dann kommt es für eine gelingende Karriere vor allem auf deine weitergehenden Kenntnisse und deine Spezialisierung an. Überlege dir vor dem Hauptstudium, in welche Richtung es gehen soll, denn nach Abschluss des Grundstudiums wählst du deinen Schwerpunkt. Um dich zu entscheiden, welches Gebiet dich besonders reizt, kannst du aktuelle gesellschaftliche und politische Entwicklungen beobachten. Diese wirken sich meist früher oder später auch auf die Rechtslage aus. Die Rechtswissenschaft ist kein abstraktes Gebilde, sondern mit der Gesellschaft verwoben und befindet sich dadurch in einer wechselseitigen Beziehung mit ihr. Daraus folgt, dass Veränderungen in der Gesellschaft auch Veränderungen im Recht nach sich ziehen. Das erkennst du beispielsweise an der Digitalisierung, durch die ein großer rechtlicher Beratungsbedarf bei Unternehmen entstanden ist. Auch neue Berufe entwickeln sich auf diese Weise, beispielsweise der des Datenschutzbeauftragten. Um in einem solchen Bereich zu arbeiten, benötigst du das entsprechende Fachwissen, das du dir idealerweise bereits während des Studiums aneignest, indem du die passenden Vorlesungen besuchst.

Eine zusätzliche Erfahrung, durch die du mit Jura gute Jobchancen hast und die dir im Beruf weiterhelfen kann, ist ein Auslandsaufenthalt. Sprachkenntnisse und weitergehendes Wissen, zum Beispiel im Bereich BWL, können dir ebenfalls helfen, deinen Vorsprung gegenüber anderen Absolventen auszubauen.

Das Referendariat optimal nutzen

Wenn du das erste Staatsexamen bestanden hast, steht das Referendariat an. Dieses dauert zwei Jahre und führt dich durch etliche Stationen bei Gericht, Staatsanwaltschaft und Anwaltskanzleien. Um deiner eingeschlagenen Richtung treu zu bleiben, solltest du jedoch nicht bei der erstbesten Kanzlei anfangen. Suche dir stattdessen gezielt Anwälte heraus, die in der Fachrichtung tätig sind, die du für deinen Beruf anstrebst.