18. Oktober 2021
3 min

Zahnmedizin studieren: Alles, was du wissen musst

Zahnmedizin ist ein komplexes und herausforderndes Studium. Wie setzt es sich zusammen und was kommt auf dich zu?

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Wenn dich Biologie, Chemie und Anatomie interessieren und du darüber hinaus noch Menschen aller Gesellschaftsschichten helfen willst, kann ein Studium der Zahnmedizin für dich interessant sein. Dieses praxisorientierte Studium steht Bewerbern mit einem sehr guten bis guten Abiturdurchschnitt oder der entsprechenden Anzahl von Wartesemestern offen. Allerdings solltest du den Zeit- und Arbeitsaufwand nicht unterschätzen, den du aufbringen musst, um einen zahnärztlichen Beruf zu ergreifen. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte.

Wo kannst du Zahnmedizin studieren und wie bewirbst du dich?

Staatliche Universitäten bieten diesen Studiengang gebührenfrei an. Die Verteilung der Studienplätze erfolgt über die Stiftung für Hochschulzulassung, kurz SfH. Diese Stelle koordiniert die Bewerbungen und die Vergabe der Plätze. Du bewirbst dich, indem du dich auf www.hochschulstart.de registrierst und anschließend deine Unterlagen per Post einreichst. Hierbei sind Fristen zu beachten, die du der Webseite entnehmen kannst. Bei diesen Fristen handelt es sich um Ausschlussfristen. Dies bedeutet, dass deine Bewerbung nicht mehr berücksichtigt werden kann, wenn sie zu spät eingeht.

Daneben gibt es auch private Hochschulen, die dieses Fach lehren, bei denen du allerdings mit hohen Kosten rechnen musst. Diese haben zwar in der Regel keine Zulassungsbeschränkungen, du solltest aber unbedingt darauf achten, dass eine private Hochschule staatlich anerkannt ist. Fehlt diese Zertifizierung, dann kann die Einrichtung dir keinen akademischen Titel verleihen.

Welche Eigenschaften und Kenntnisse solltest du mitbringen?

Um während der zahnärztlichen Ausbildung und anschließend im Beruf erfolgreich zu sein, solltest du über eine gute Feinmotorik und handwerkliche Fähigkeiten verfügen, da du in dieser medizinischen Fachrichtung zum Teil sehr feine Arbeiten ausführen musst. Für das Studium brauchst du viel Disziplin und die Fähigkeit, dich selbst immer wieder zu motivieren, da es sehr anspruchsvoll und aufwändig ist. Du musst mit Lehrveranstaltungen und praktischen Übungen in einem Umfang von 35 Wochenstunden rechnen, für Klausuren gelernt hast du dann aber noch nicht. Wenn du ein gutes naturwissenschaftliches Verständnis und Kenntnisse in Mathematik, Biologie und Chemie mitbringst, wird dir das Studium auf jeden Fall leichter fallen.

Was soziale Kompetenzen angeht, sind insbesondere Empathie, Kommunikationsstärke und Offenheit wichtig. Diese Fähigkeiten brauchst du, um Patienten die Angst vor der Behandlung zu nehmen und ihnen deine Vorgehensweise zu erklären. Außerdem solltest du keine Scheu vor engem Kontakt und Körperflüssigkeiten haben, obwohl du natürlich stets Handschuhe und einen Mundschutz trägst.

Wie ist das Studium aufgebaut?

Die Regelstudienzeit für Zahnmedizin beträgt zehn Semester. Zählst du das abschließende Prüfungssemester mit, sind es insgesamt elf Semester. Das Studium ist in zwei Abschnitte unterteilt: Die Vorklinik, die mit Bestehen des Vorphysikums endet, und der klinische Teil, nach dem du das Staatsexamen ablegst.

Die Vorklinik

In den Semestern eins bis vier besuchst du sowohl Vorlesungen als auch praktische Übungen in folgenden Fächern:

  • Chemie
  • Physik
  • Biologie
  • Physiologie
  • Biochemie und Molekularbiologie
  • makro- und mikroskopische Anatomie

Wenn du während deiner Schulzeit keinen Lateinunterricht hattest und demnach auch kein Latinum abgelegt hast, kommt für dich noch ein Kurs über medizinische Terminologie dazu. Unabhängig von deinen Sprachkenntnissen besuchst du darüber hinaus noch drei zahntechnische Kurse, in denen dir praktische Fähigkeiten vermittelt und antrainiert werden. Nach dem zweiten Semester musst du die Vorprüfung, das sogenannte Vorphysikum, ablegen. Der vorklinische Teil schließt nach dem fünften Semester mit einer weiteren Prüfung, dem Physikum, ab. Dieses müssen alle Studierenden bestehen, um weiterzukommen.

Das klinische Studium

In diesem Teil deiner zahnärztlichen Ausbildung wirst du im Verlauf von sechs Semestern unter anderem in folgenden Fächern unterrichtet:

  • Chirurgie
  • Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
  • Radiologie
  • Innere Medizin
  • Kieferorthopädie
  • Dermatologie
  • Pathologie
  • Hygiene, Mikrobiologie
  • Zahnerhaltungskunde

Praktische Übungen finden weiterhin statt. Auf den klinischen Teil folgt das Staatsexamen, das sich aus mehreren Prüfungen zusammensetzt und einige Monate in Anspruch nimmt.