Neben deinen Interessen und Fähigkeiten solltest du bei deiner Entscheidung für einen Studiengang auch die Gehaltsaussichten bedenken. Diese hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Branche, Unternehmensgröße, deinem Abschlusstitel, dem Bundesland und Bereich, in dem du tätig bist. In diesem Artikel erfährst du mehr dazu.
In welchen Branchen und Bereichen ist das Gehalt in den ersten Jahren am höchsten?
In Bezug auf die Unterschiede bei den Einstiegsgehältern haben sich keine Trendwenden ergeben. Nach wie vor kannst du vor allem als Absolvent eines MINT-Faches, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, direkt im ersten Jahr ein gutes bis sehr gutes Einkommen erzielen. Das gilt besonders für folgende Bereiche und Studiengänge:
- Hard- und Softwareentwicklung, Mobile Development, Wirtschaftsinformatik
- Automobilindustrie
- Wirtschafts-, Bau- und Umweltingenieurwesen sowie Fertigung und Produktion
- Biologie, Chemie, Mathematik und Physik
Doch auch in anderen Bereichen kannst du als Einsteiger gut verdienen. Dazu gehören:
- Jura
- Medizin, Pharmazie und Psychologie
- Finanzwirtschaft, Bank- und Steuerwesen, Controlling und Wirtschaftsprüfung
- Produktmanagement, Public Relations, Journalismus und Marketing
- Consulting, Business Development und Projektmanagement
- Verkehrswesen
Wie du siehst, gibt es eine Vielzahl von Branchen, in denen du ein gutes Gehalt erzielen kannst. Hier kommt es darauf an, dass du dich bereits während des Studiums so gut wie möglich spezialisierst und dich mit aktuellen Fragestellungen der Branche auseinandersetzt, die du beispielsweise in deiner Abschlussarbeit aufgreifen kannst.
Welche Rolle spielt der Abschluss?
Grundsätzlich wirst du als Absolvent eines Masterstudiengangs zum Einstieg mehr verdienen als ein Bewerber mit einem Bachelor. Dennoch solltest du daraus nicht schließen, dass ein Master immer die bessere Wahl ist. Zum einen gleichen sich die Gehälter zwischen Absolventen beider Abschlussarten im Lauf der Zeit an. Zum anderen verdienst du bereits seit zwei Jahren Geld, wenn du die Hochschule mit einem Bachelor verlässt, während ein Master-Student in dieser Zeit noch finanzielle Ressourcen in sein Studium steckt. Anders sieht es aus, wenn dir ein direkter Einstieg in eine hohe Position vorschwebt oder du wissenschaftlich tätig werden möchtest. Dann ist der Master Pflicht statt Kür.
Gehaltsunterschiede bei kleinen und großen Unternehmen
Deine Gehaltsaussichten sind stark von der Unternehmensgröße deines Arbeitsgebers abhängig. Generell unterteilt man Firmen in Betriebe mit bis zu 100, 1.000, 5.000 oder mehr als 5.000 Mitarbeitern. Bei jeder dieser Kategorien kannst du mit einem jährlichen Gehaltszuwachs von durchschnittlich 2.000 € rechnen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Zum einen erwirtschaften größere Betriebe mehr Umsatz und können entsprechend höhere Löhne bezahlen. Zum anderen sind große Firmen oft an Tarifverträge gebunden, die sich in einer besseren Bezahlung niederschlagen. Bei der Wahl deines zukünftigen Arbeitgebers solltest du daher die Zahl der Mitarbeiter in deine Überlegungen einfließen lassen, wenn du dir ein möglichst gutes Einstiegsgehalt wünschst.
Wo verdienst du nach dem Studium am meisten?
Dein Einkommen wird nicht nur je nach Branche und Unternehmensgröße, sondern auch je nach Bundesland und Stadt variieren. Allgemein wirst du in Süddeutschland, insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg, am meisten verdienen. Das gilt vor allem, wenn sich dein Arbeitsplatz in einer Metropole wie München oder Stuttgart befindet. Doch auch in Hessen kannst du überdurchschnittlich gut verdienen. Allerdings musst du in diesen Gebieten auch mit höheren Lebenshaltungskosten rechnen.
In welchen Berufen wird auch nach Jahren noch wenig gezahlt?
Bereiche, in denen du von Anfang an und auch später weniger verdienst, sind:
- Pädagogik, Bildung und soziale Arbeit
- Geistes-, Kultur- und Sprachwissenschaften
- Medienwissenschaft
- Grafikdesign
- Architektur
Wenn du eines dieser Fächer studieren und nach deinem Abschluss einen guten Lohn erhalten willst, solltest du während des Studiums praktische Erfahrung sammeln, deine Vertiefungsfächer geschickt wählen und dich spezialisieren.