18. Oktober 2021
3 min

Medizin-Studium nach TMS & HAM-Nat

Viele Universitäten verrechnen die Abiturnote mit dem Ergebnis eines Studierfähigkeitstests, um eine bessere Vergleichbarkeit und größere Chancengleichheit sicherzustellen. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige.

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Die Abiturnoten aus verschiedenen Bundesländern sind wegen uneinheitlicher Voraussetzungen, Schwierigkeitsgrade und Lehrqualität nicht vergleichbar. Studierfähigkeitstests können das Problem der mangelhaften Vergleichbarkeit lösen, da die Fragen bundesweit gleich sind und die Vorbereitung nicht nur von der jeweiligen Schule abhängt. In Deutschland gibt es verschiedene Tests dieser Art. Wenn du dich für einen Studiengang der Zahn- bzw. Humanmedizin oder Pharmazie interessierst, kann für dich der TMS oder der HAM-Nat relevant sein.

Was ist der TMS?

TMS steht für Studierfähigkeitstest für Medizinische Studiengänge. Der Test wurde 1978 entwickelt und wird seit 2007 wieder eingesetzt, wobei jedes Jahr eine überarbeitete und aktualisierte Version verwendet wird. Mit dem TMS soll festgestellt werden, wie gut du dich für ein Medizinstudium eignest und wie hoch deine Erfolgsaussichten sind. Wenn du ein gutes Testergebnis erzielst, kannst du deine Abiturnote deutlich verbessern und auf diese Weise einen der begehrten Studienplätze in Medizin erhalten. Die Hochschulen entscheiden dabei selbst, ob sie auf den TMS zurückgreifen und ihn als Teil des AdH (Auswahlverfahren der Hochschulen) oder der ZEQ (Zusätzliche Eignungsquote) anrechnen. Ob du den Test ablegst oder dich allein auf deinen Abiturdurchschnitt verlassen willst, bleibt dir selbst überlassen.

Wie ist der TMS aufgebaut?

Die Prüfung besteht aus neun Untertests. Das Ziel besteht darin, deine Fähigkeiten zu testen. Schulisches Wissen spielt daher für den TMS kaum eine Rolle, weshalb du dich auf die Inhalte des Tests auch nicht vorbereiten kannst. Die Rahmenbedingungen hingegen, wie beispielsweise der große Zeitdruck und das Arbeiten unter Stress, kannst du durchaus üben. Du wirst in folgenden Themen geprüft:

  • visuelle Strukturierungsfähigkeit
  • wissenschaftliche Denkweise
  • räumliches Vorstellungsvermögen
  • Konzentration und Sorgfalt unter Stressbedingungen
  • figürlich-räumliche Lernfähigkeit
  • verbale Merkfähigkeit
  • Textverständnis
  • Interpretationsvermögen im Hinblick auf Tabellen und Diagramme

Welche Formalitäten musst du beachten?

Grundsätzlich solltest du wissen, dass der Test kostenpflichtig ist und du ihn nur ein einziges Mal ablegen kannst. Fällt dein Ergebnis schlecht aus, wirkt sich das zwar nicht negativ auf deine Abiturnote aus, verbessert jedoch nicht deine Chancen auf einen Studienplatz. Es finden je zwei Durchläufe im Mai und November statt. Du meldest dich über die Universität Heidelberg oder über die Website des TMS zum Test an. Die zu beachtenden Anmeldefristen kannst du online einsehen. Um vor Ort im Testzentrum zugelassen zu werden, benötigst du deine Einladung und einen amtlichen Lichtbildausweis. Außerdem solltest du eigene Fineliner sowie einen Wecker mitbringen, da es in den Testräumen keine Uhren gibt und Armbanduhren sowie Smartwatches nicht erlaubt sind.

Was ist der HAM-Nat?

Hinter diesem Akronym steckt die Bezeichnung „Hamburger Naturwissenschaftstest“. Im Gegensatz zum TMS wird diese Prüfung nur von einigen wenigen Universitäten angewendet. Das Verfahren wurde 2008 vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf entwickelt und prüft sowohl deine Studierfähigkeit als auch deinen Wissensstand. Es wird für die Zulassung zum Studium der Human- und Zahnmedizin sowie Pharmazie eingesetzt und im Rahmen des AdH oder der ZEQ gewichtet. Über die Website www.auswahltestzentrale.de kannst du dich für den Test anmelden und die Anmeldefristen einsehen. Auch über den genauen Ablauf der Prüfung kannst du dich hier informieren, nachdem du dich registriert und dein Benutzerkonto aktiviert hast.

Wie ist der HAM-Nat aufgebaut?

Der Test besteht aus 60 bis 80 Multiple-Choice-Fragen, für deren Beantwortung du ungefähr drei Stunden Zeit hast. Es wird Wissen auf Schulniveau in folgenden Fächern abgefragt:

  • Mathematik, beispielsweise Logarithmen, Dreisatz, Volumenberechnung
  • Physik, unter anderem Mechanik, Elektrizität, Kirchhoff'sche Gesetze
  • Chemie, zum Beispiel Zustandsformen der Materie, chemische Reaktionen, organische Moleküle
  • Biologie, darunter Zytologie, Aufbau der DNA, Hormone, Genetik
  • logisches Denkvermögen und relationale Schlussfolgerungen

Bei allen Fragen besteht ein inhaltlicher Zusammenhang mit dem angestrebten Studiengang. Da es sich mehr um einen Wissens- als um einen Fähigkeitstest handelt, kannst du dich gut vorbereiten, beispielsweise über den Online-Lerncampus viaMINT.