18. Oktober 2021
3 min

Studienfach mit NC am Wunschstudienort – was tun?

Probleme und Lösungen rund um den NC: Erfahre hier, wie du trotz Numerus Clausus deine Studien- und Berufspläne auch ohne Top-Abitur umsetzen kannst.

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Viele Studienbewerber begegnen gleich zu Beginn ihrer akademischen Laufbahn einem unüberwindlich scheinenden Hindernis: dem Numerus Clausus. Diese Bezeichnung bedeutet übersetzt so viel wie „begrenzte Anzahl“ und kennzeichnet eine Zugangsbeschränkung zu bestimmten Studiengängen. Diese Beschränkung wird wirksam, wenn für ein Studienfach mehr Bewerber vorhanden sind als ausgewiesene Studienplätze. Ein weiterer Grund für Zugangsbeschränkungen kann auch die Tatsache sein, dass es für Absolventen gewisser Studienfächer später nicht genügend Arbeitsplätze gibt.

Welche Studienfächer sind mit einem NC belegt?

Die genannten Umstände treffen hauptsächlich auf Fächer wie Medizin, Tiermedizin, Zahnmedizin, Pharmazie und Psychologie zu. Aber auch Jura ist betroffen, ebenso wie eine Reihe anderer Fächer. Nach Erhebungen des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) sind vor allem Fächer der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zulassungsbeschränkt, während es in sprach- und kulturwissenschaftlichen Fächern tendenziell geringere NC-Quoten gibt.

Was tun, wenn mein Studienfach betroffen ist?

Der beste Tipp: nicht resignieren. Nur, weil dein Lieblingsfach an einer Universität vom NC betroffen ist, muss das nicht heißen, dass dieses Fach überall zulassungsbeschränkt ist. Laut Angaben des Centrums für Hochschulentwicklung sinkt die Zahl der NC-Studiengänge seit Jahren. Inzwischen sind bundesweit nur noch rund 40 Prozent aller Studienfächer mit einem NC belegt.

Und das ist regional auch noch ziemlich unterschiedlich. Am größten ist die Nachfrage nach Studienplätzen in Städten wie Hamburg und Berlin. Hier gibt es auch die meisten NC-Fächer: Rund 65 % aller Studiengänge in Hamburg und Berlin sind zulassungsbeschränkt, während Länder wie Mecklenburg-Vorpommern oder Thüringen weit geringere Raten aufweisen.

Wenn also dein Wunschfach an deinem Wunschstudienort mit NC belegt ist, kannst du dieses häufig ohne Beschränkungen an einer anderen Hochschule studieren, die sich an einem weniger gefragten Standort befindet. Oft genügt der Wechsel in eine andere Stadt oder ein anderes Bundesland, um doch noch den begehrten Studienplatz zu bekommen.

Auch ist der NC an verschiedenen Standorten unterschiedlich hoch. Er besagt nämlich nur, mit welcher Abschlussnote ein Bewerber im vergangenen Jahr gerade noch den letzten freien Studienplatz an einer bestimmten Universität erhalten hat. Damit stellt er lediglich eine Prognose für das aktuell bevorstehende Studienjahr dar und ist deshalb nur begrenzt aussagekräftig. Es kann also sein, dass du bei deiner Bewerbung berücksichtigt wirst, obwohl der NC eigentlich höher ist. Darum solltest du dich auch dann für dein Wunschstudium bewerben, wenn deine Abiturnote nicht ganz ausreicht.

Wartezeiten und Zusatzqualifikationen helfen

Wichtig zu wissen: Nur 30 % aller Studienplätze in NC-Fächern werden strikt nach der Abiturnote vergeben. Weitere 10 % der Plätze werden nach der Durchführung von Eignungstests oder mündlichen Gesprächen sowie unter Berücksichtigung abgeschlossener Ausbildungen in einem passenden Bereich verteilt.

Die restlichen 60 % der NC-Studienplätze werden von den Hochschulen selbstständig nach eigenen, nicht immer zwingend notenabhängigen Kriterien direkt vergeben. Dabei spielen zusätzliche Qualifikationen, Berufspraxis oder bestimmte Einzelfachnoten oft eine Rolle. Da viele Abiturienten Mehrfachbewerbungen abgeben, werden nicht alle vergebenen Studienplätze auch angenommen. Hier kommen Nachrücker von der Warteliste zum Zuge. Je weiter oben sich der Bewerber auf dieser Warteliste befindet, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass er oder sie doch noch zum Traumstudium am gewünschten Studienort zugelassen wird.

Alternativen zum Wunschstudiengang suchen

Es gibt zahlreiche Studienfächer, die einander ähneln. Sie haben ähnliche Lehrinhalte und bieten ähnliche Abschlüsse, sind aber nicht so überlaufen wie das Wunschstudienfach. Hier lohnt es sich deshalb, genauer hinzuschauen. Oftmals finden sich so Alternativen zum angedachten Wunschfach, die fast dasselbe bieten, aber keinen NC haben.

Wartezeit sinnvoll nutzen mit Praktika oder Berufsausbildung

Die NC-bedingte Wartezeit auf einen Studienplatz lässt sich mit Praktika und fachbezogenen Ausbildungen sinnvoll nutzen. Wie oben erwähnt, können sich solche Zusatzqualifikationen günstig auf deine Chancen auswirken, deinen Wunschstudienplatz zu bekommen. Gerade im medizinischen Bereich, wo der NC anders als bei anderen Fächern bundesweit besteht, lohnen sich Praktika und Ausbildungen im Krankenhaus, als Physiotherapeut*in oder Gesundheits- und Krankenpfleger*in sowie in der Pflege generell.

Fazit: Keine Angst vor dem NC. Es gibt viele Möglichkeiten und Alternativen, die dir doch noch deinen Traumberuf ermöglichen.